Augenmaß statt Aktionismus

Forum Passau verwundert über CSU-Vorstoß

Augenmaß statt Aktionismus beim Hochwasserschutz

Der jüngste Vorstoß der CSU, die mehr Tempo beim Hochwasserschutz forderte und auch die Planungen an der Innpromenade wieder aufnehmen möchte, stößt beim FORUM Passau auf Unverständnis. Vorsitzender Friedrich Brunner kommentiert gegenüber der PNP: "Vielleicht haben die Damen und Herren im Hochwasser-Aktionismus vergessen, dass sie selbst die letzten Beschlüsse im Stadtrat mitgetragen hatten und bereits seit vier Jahren nicht mehr in der Opposition sind."


Erst im Juni hatte der Umweltausschuss eine Resolution beschlossen und sich für eine schnelle Umsetzung der Maßnahmen aus der Donaustudie und der Innstudie augesprochen. Flutpolder und Staustufenmanagement sind elementare Bausteine dieses Maßnahmenpakets, auch auf Renaturierung und Retentionsflächen sollte man sich konzentrieren, so Brunner. "Millionen an Steuergeldern für Schutzmauern auszugeben, bei denen der Schaden im Risikofall höher ist als ohne Mauern und die eine Evakuierung der angeblich geschützten Anwohner mit sich bringen würden, sind der falsche Weg", bekräftigt auch Monika Fecher, 2. Vorsitzende des FORUMs.

Für Verwunderung sorgte allerdings beim FORUM der Zeitpunkt der CSU-Forderung: "Bei beiden Hochwässern, die wir dieses Jahr erlebten, waren Unterer und Oberer Sand erneut nicht betroffen. Jetzt einen Wiederaufnahme der Planungen für die Flutmauer an der Innpromenade zu fordern, ist plumper Aktionismus, der den wirklich Hochwassergeschädigten wenig hilfreich und durchdacht erscheint." Es brauche Augenmaß statt Aktionismus beim Hochwasserschutz, unterschreicht Brunner, der auch betont: "Unser Verein wird die Versuche einer Mauer besonders an der schützenswerten Innpromenade weiter gut beobachten und kritisch begleiten. Es ist erfreulich, dass eine Mehrheit des Stadtrates davon mittlerweile Abstand genommen hat und das wird hoffentlich auch nach der nächsten Kommunalwahl so bleiben."