Der Bauherr wollte es so, hieß es zunächst aus der Verwaltung, als wir uns erkundigten, ob diese Balkone an der Innpromenade aus Sicht des Denkmalschutzes so genehmigungsfähig waren. Recherchen unseres Vereins ergaben, dass es sich beim Bauherren um die städtische Tochtergesellschaft WGP handelt. Im Leitbild auf deren Homepage ist zu lesen, der Anspruch sei "vollste Zufriedenheit unserer Mieter und Kunden durch attraktives Wohnen. (...) Mit allem, was wir tun, wollen wir unseren Mietern, Kunden und Mitarbeitern stets das gute Gefühl geben, mit der WGP die richtige Wahl getroffen zu haben."
Wie passt diese brachiale Balkonbaustelle zum Leitbild des attraktiven Wohnens und der vollsten Zufriedenheit? Wurden die Mieter in die Entscheidung miteinbezogen? Fehlanzeige. Mietsteigerung um fast die Hälfte akzeptieren oder ausziehen, lauteten die Optionen.
"Dieser Schandfleck an der Schauseite der Stadt war laut Auskunft des Bauamtes nicht zu verhindern. Wo bleibt da der Gestaltungsbeirat? Oder ein Oberbürgermeister, dem solch eine Verschandelung nicht egal ist, sondern der sie zur Chefsache macht? Die Schönheit der Stadt ist unser wichtigstes Kapital!", so FORUMS-Vorsitzender Friedrich Brunner.
Es bleibt zu hoffen, dass der Balkonanbau zur Erhöhung der Miete nicht zur Blaupause bei der eigentlich auf günstigen Wohnraum orientierten WGP wird.