Lichtdurchflutet, großzügig, mit hervorragender Akustik, so präsentierte sich der neugebaute Kindergarten der Gemeinde Tiefenbach den zahlreich erschienen architekturinteressierten FORUMs-Mitgliedern. Persönlich führten uns der Architekt Döringer, Tiefenbachs 1. Bürgermeister Fürst, Projektleiterleiter Gerlinger und der verantwortliche Chef der Zimmereifirma durch den gerade erst in die Kinderhände übergebenen Neubau. Ebenerdig, wohltuend nicht pseudo kinderbunt, hervorragend intelligent belichtet und ohne Nachhall. Der Eingangsbereich mit Gemeinschaftsraum, Speiseraum und Foyer kann zu einem einzigen Veranstaltungsort geöffnet werden. „Gerade ein Kindergarten steht ja am Wochenende und an den Abenden leer - so bieten sich kulturelle Veranstaltungen geradezu an“, erläutert Architekt Döringer. Sichtlich stolz ist auch Zimmerer Terla von TS Holzbau: „Die gesamte Statik ist in alter Technik allein mit Holz erstellt, Sie finden keinen Beton oder irgendwelche Stahlträger. Und das gesamte Holz der Aussenfassade besteht aus Tiefenbacher Tanne - ökologischer geht es nimmer!" Das dient auch der Gesundheit der Kinder, die Innenwände sind gewachst, ein ausgeklügeltes Belüftungssystem bringt ständig Sauerstoff in die Räume. In einem Gruppenraum grüßen bunte Ballonbilder mit den strahlenden Kinderportraits von den Wänden, die ersten Farbtupfer, die von den Kleinen selbst kommen. Im Gegensatz zur kleinen Nachbargemeinde hat die Stadt Passau den umstrittenen Kindergartenneubau im Naturdenkmal Mariahilf aus klimaschädlichem Beton bauen lassen, ein uninspirierter zweistöckiger Klotz, pseudo ummantelt mit grüngefärbten Holzlatten. 

Aber wir sind ja auch in Passau….

Text: Friedrich Brunner

Bilder: Claus Schönleber/Matthias Weigl