Offener Brief an das Staatliche Bauamt Passau vom 05.02.2025
Betreff: IWZ/Leybrandhaus
Sehr geehrter Herr Sterl,
die Baumaßnahme der Universitätserweiterung am Spitzberg ist für das Forum eine der wichtigsten und bedeutendsten städtebaulichen Veränderungen der letzten 100 Jahre. Nach unseren Kenntnissen sind wir überzeugt, dass sich die Situation unterhalb der Löwenbrauerei deutlich verbessern wird; auch das Geschenk eines Konzertsaals wird die Attraktivität Passaus als Kulturstadt erhöhen. Nachdem diese große Baumaßnahme aus diesen Gründen auch für die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Passau von hohem Interesse ist, finden wir die Kommunikation nach außen verbesserungswürdig. Die letzte Veranstaltung hierzu war 2023. Mit vielen Passauern stellen auch wir uns die Frage, ob der Eindruck einer Bauverzögerung zutreffend ist. Völlig unklar für die Öffentlichkeit ist die Situation beim Leybrandhaus, das ja in die ursprüngliche Planung nicht aufgenommen wurde und bis heute in den Entwürfen nur als weißer Fleck bekannt ist. Bei einem dermaßen bedeutenden Bauvorhaben, das von öffentlichen Geldern finanziert wird, halten wir eine differenzierte, zeitnahe und ehrliche Information der Öffentlichkeit für unverzichtbar.
Hochinteressant für die Passauer ist natürlich auch die scheinbar bisher ungeklärte Verkehrsplanung. Hier würde uns interessieren, ob durch die neue Situation auch eine kreuzungsfreie Querung der Hans-Kapfinger-Straße, etwa durch einen Steg, künftig als mögliche Verbindung zwischen IWZ und dem ebenfalls von der Universität genutzten Quartier Mitte sowie den gerade entstehenden Räumlichkeiten des Medizincampus dienen könnte. Sollte es hierzu bislang noch keine Planungen geben, so möchten wir dringend darum bitten, mit den zuständigen Stellen intensiv zu prüfen, wie die verkehrliche Anbindung des Neubaus am Spitzberg optimiert werden könnte. Auch in Richtung Klostergarten fänden wir die Option einer barrierefreien Überführung als Direktverbindung zwischen Universität und Stadt nach wie vor charmant, damit das Gebäude nicht durch die hochfrequentierte Straße von der belebten Innenstadt getrennt bleibt. Nicht nur im normalen Universitätsalltag, sondern auch bei gut besuchten Konzerten ist mit einem erheblichen Fußgängeraufkommen zu rechnen. Idealerweise sollten die Menschen ungebremst durch Ampeln und Verkehrschaos über einen möglichst einfachen und direkten Zugang zum Gebäude gelangen können. Nachdem das Leybrandhaus direkt an der Kreuzung platziert war, bieten sich hier nun neue Möglichkeiten und verkehrsplanerische Alternativen, die aus unserer Sicht nicht ungenutzt bleiben sollten. Jegliche Chancen, die Anbindung für Fuß- und Radverkehr zu optimieren, sollten genutzt werden. Hierfür werden wir uns auch gegenüber der Stadt Passau mit Nachdruck einsetzen.
Wir werden dieses Schreiben auch auf der Homepage unseres Vereins veröffentlichen und den regionalen Medien in Kopie übersenden und bitten um Rückmeldung, ob auch Ihre Antwort ergänzend veröffentlicht werden darf.
Mit freundlichen Grüßen
Friedrich Brunner
1. Vorsitzender
Matthias Weigl
Stv. Vorsitzender
Forum Passau e.V.