Von Dachstühlen, Tauben und "Lost places"

Mit dem Waldschloss haben wir ein passenden Lokal gefunden, das uns Forumsmenschen gern und gut beherbergt. Gleich die ersten Stammtische waren hochinteressant, haben wir doch mit Frau Hell ein Mitglied, das als Taubenexpertin uns das Augsburger Modell vorstellte, wie mit Taubenhäusern das vielfältige Taubenproblem human zu lösen wäre...

Eine Taube über den Dächern von Passau

Von Dachstühlen, Tauben und „Lost Places"


Mit dem Waldschloss haben wir ein passendes Lokal gefunden, das uns Forumsmenschen gern und gut beherbergt. Gleich die ersten Stammtische waren hochinteressant, haben wir doch mit Frau Hell ein Mitglied, das als Taubenexpertin uns das Augsburger Modell vorstellte, wie mit Taubenhäusern das vielfältige Taubenproblem human zu lösen wäre. Problem in Passau: Der sog Gestaltungsmehrheit aus SPD CSU, Freien Wählern und FDP ist das ziemlich egal, so lange OB Dupper nicht dafür ist. Dafür ist er aber für die Erhöhung der Strassenreinigungsgebühr für den äüßerst sauberen  Innkai um das Achtfache, weil herunterfallendes Laub die Promenade in erheblichem Ausmaßverschmutzte.  Betroffen sind Hausbesitzer, die mit großem Engagement Baudenkmäler erhalten; viel mehr Zynismus geht nicht.  passt, dass die Versiegelung trotz Lippenbekenntnissen dieser Parteien munter weitergeht; man denke nur an das Jägerholz, das die Stadt einem Gewerbegebiet opfern will. In Zeiten des Klimawandels ein Offenbarungseid der Stadtentwicklung..
Positiv ist, dass wir in unserer letzten Baustellenexkursion den Pfarrhof am Kirchplatz besichtigen durften. Der Bauherr führte selbst durch das geschichtsträchtige Anwesen- vor allem der Dachgeschoßausbau war Anlass zu intensiven „Belichtungsdiskussionen“. Ein herzliches Danke dem Besitzer Herrn Heininger, der als bekannter Statiker natürlich auch ein Glücksfall für das Haus war. Er wird das Dachgeschoß selbst beziehen.
Auch bei den geplanten Uni-Neubauten hört man von der Stadt recht wenig. Auf alle Fälle waren bei der Vorstellung das Jahrhundertprojekts durch Architekt Riepl deutlich mehr FORUMS-Mitglieder als Stadträte anwesend- und die anwesenden Stadträte waren alle FORUMD-Mitglieder. Da schenkt der Freistaat der Stadt ein Konzerthaus- un d die CSU lässt sich dafür nicht feiern, wohl weil dem SPD-Oberbürgermeister die Architektur nicht gefällt. Wahrscheinlich liegt die Wahlbeteiligung bei der nächsten Stadtratswahl noch deutlicher unter 50% als bei der letzten.
Das Gasthaus in Schalding ist nur noch ein Schutthaufen; wir haben zu spät von dem Abriss erfahren, das Landesamt hat nichts mehr unternommen- das Haus mit seiner historischen Balkendecke und  dem Dachstuhl aus dem 18.Jahrhundert war aber ohne Zweifel ein Einzeldenkmal. Unser Niederbayern verliert immer mehr an Schönheit und Tradition…

Erfreulicherweise hat sich Rudolf Ramelsberger bereit erklärt, die Idee unseres Vorsitzenden zu einer „Lost Places“-Expedition in die Tiefen der leerstehenden Innstadtbrauerei zu ermöglichen; gleichzeitig wird er die Planungen zur Umwandlung dieser zu großen Teilen unter Denkmalschutz stehende stadtbildprägenden Innbauten erläutern. Dazu wird noch gesondert eingeladen.

Gesprächs und Handlungsbedarf gibt es aber auch noch bei der Rolle der Einzeldenkmäler bei der Energiewende; da sehe ich noch für die gewachsene Einzigartigkeit von Städten wie Passau ein hohes Gefährdungspotential- gerade wenn Politiker an der Macht sind, denn die nötige Sensibilität und Liebe fehlt, den „Zauber einer alten Stadt“ (Reinhardt Brunner) zu erfühlen.

Bleiben wir trotzdem mutig.

Friedrich Brunner